ZERO   Otto Piene · Heinz Mack · Guenther Uecker  

Vernissage: 22.Mai 2011 · Ausstellungsdauer: 22.05. bis 19.06.2011 · Eröffnungsrede: Marko Schacher (PDF)

 

 

 

ZERO (1958 - 1966)

das war eine Düsseldorfer Künstlergruppe, die am 24. April 1958 von Heinz Mack und Otto Piene gegründet wurde.
Im Jahre 1961 kam Guenther Uecker dazu.
Die Künstler suchten einen neuen Anfang, eine "Stunde Null", unbelastet von der Vergangenheit.
Zero bezeichnet eine Phase des Schweigens, der Stille, eine Zwischenzone, in der ein alter Zustand in einen neuen übergeht. ZERO suchte nach einer puristischen Ästhetik zwischen Bild und Skulptur.
1966 löste sich die Gruppe wieder auf. Jedes seiner Mitglieder ging fortan eigene Wege.

 

 


   

PIENE, Otto

Geboren: 18. April 1928 in Lasphe, Westfalen

1948-50 Akademie der Bildenden Künste, München
1950-53 Kunstakademie, Düsseldorf
1951-64 Lehrer an der Modeschule in Düsseldorf
1953-57 Philosophie-Studium an der Universität Köln
1957-66 Zero Ausstellungen und Magazine, zusammen mit Mack und Uecker
1957 erstes Lichtballett
1959 erste Rauch- und Feuerbilder
1960 erste programmierte Lichtplastiken
1962-69 Environments für Personen, Licht, Feuer, Rauch, Luft- und Heliumplastiken
1964 Gastprofessur an der University of Pennsylvania
seit 1964 (Stadttheater Bonn). Aufträge für Kunst am Bau, u.a. 1971/72 Olympische Spiele in München und 1994 Lichtkuppel Schadow- Arkaden, Düsseldorf
seit 1968 Arbeit mit Luftprojekten (Sky Art) mit Ballons und Lichtstrahlern am Center for Advanced Visual Studies (C.A.V.S.) des Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) (seit 1974 als Direktor)
1989-90 Mitglied im Gründungsbeirat der Kunsthochschule für Medien in Köln
2003 erhält er den "Leonardo da Vinci-Weltkunstpreis"

Einzelausstellungen seit 1959 u.a. in:

Düsseldorf, Berlin, Stuttgart, Antwerpen, Leverkusen, London, Mailand, Paris, New York, Dortmund, Münster, Pittsburgh, Honolulu, Cleveland, Buenos Aires, München, Ingolstadt, Erlangen, Essen, Mannheim, Zürich, Tokio, Willich, Mönchengladbach, Bremen
Arbeiten von Piene befinden sich in fast allen Museen Deutschlands mit einer Sammlung moderner Kunst. Eine große Retrospektive wurde im Juni/Juli 1996 im Kunstmuseum Düsseldorf durchgeführt.

Literatur (Auswahl):

Otto Piene - Werkverzeichnis der Druckgrafik 1960-76 Karlsruhe, 1977 Otto Piene und das CAVS, Katalog Badischer Kunstverein, Karlsruhe 1988 Otto Piene Retrospektive 1952-1996 hrsg. von Stephan von Wiese und Susanne Rennert, Katalog Kunstmuseum Düsseldorf, Köln 1996 Kuhn, Anette: Zero: eine Avantgarde der sechziger Jahre, Frankfurt/Main, Berlin 1991 Stachelhaus, Heiner: Zero-Mack-Piene-Uecker, Düsseldorf, Wien 1993 Stachelhaus, Heiner (Hrsg.): Otto Piene - Kunst die fliegt, Köln 1998

 

 

 

     

MACK, Heinz

Geboren: 08.03.1931 in Lollar

1950-53 Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf
1952-56 Studium der Philosophie an der Universität Köln
1956 begegnet Mathieu, Tinguely und Klein in Paris
1956-66 organisiert mit Otto Piene und Günther Uecker die ZERO-Gruppe
seit 1962 Reisen in die Wüsten von Nordafrika
seit 1967 lebt Mack auf einem Bauernhof bei Mönchengladbach
seit 1968 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin

Seit 1970 arbeitet der Künstler an monumentalen Skulpturen und Platzgestaltungen z. B. für die Weltausstellung in Osaka, das Olympiagelände in München, Spielcasino in Aachen, IBM, Mercedes in Stuttgart, Landesversicherungsanstalt in Düsseldorf, Dresdner Bank in Frankfurt, Domplatz in Köln, Europa Center in Berlin, eine Kapelle in Neuss, Landtag in Düsseldorf, Universität Tübingen.

Seit 1957 hat er über 300 Grafik-Editionen geschaffen.

Wichtig für Macks Arbeit mit Licht ist das Farbspektrum, das er in seinen Farbchromatiken über einer linearen Vertikalstruktur in spezifischen Modulationsverläufen entwickelt, die er immer wieder zu variieren weiß. Nicht jede Farbchromatik deckt das ganze Spektrum ab, regel- und unregelmäßige Bereiche begegnen sich direkt oder werden ganz allmählich, sich farblich wandelnd, miteinander verbunden.
Oftmals verbergen aber auch auf den ersten Blick technisch recht einfach wirkende Blätter - wie die schwarz-weiß-Grafiken - eine kaum zu erwartende Zahl von mehr als zehn Druckvorgängen und abschließende Überarbeitung von Hand, um Variationen vom schwärzesten Ruß über Graphit, Silber zu mattem Grau und um Verwischungen, Übergänge zu erreichen.

Arbeiten von Heinz Mack hängen u.a. in öffentlichen Sammlungen in:
Aachen, Aalborg, Antwerpen, Berlin, Bern, Bielefeld, Birmingham, Bochum, Bolivar, Bonn, Braunschweig, Bremen, Brüssel, Budapest, Chicago, Coburg, Düsseldorf, Duisburg, Eindhoven, Essen, Gelsenkirchen, Göttingen, Hagen, Hannover, Kapstadt, Karlsruhe, Kiel, Köln, Krefeld, Kurshiki, Leverkusen, Morsbroich, Lodz, London, Los Angeles, Ludwigshafen, Manchester, Mannheim, Melbourne, Mönchengladbach, Mülheim/Ruhr, München, Münster, New York, Nürnberg, Nagaoko, Osaka, Otterlo, Pittsburgh, Recklinghausen, Rio de Janeiro, Rom, Rotterdam, Stuttgart, Saarbrücken, Turin, Tübingen, Ulster, Ulm, Venedig, Washington, Wilhelmshaven, Wien, Wiesbaden, Witten, Wolfsburg, Wuppertal, Zürich

Literatur (Auswahl):

Honisch, Dieter: Mack-Skulpturen (mit Oeuvre-Katalog) 1953-1986, Düsseldorf, Wien 1986 Fulda-Kuhn, Annette: Mack-Druckgraphik und Multiples, Stuttgart 1990 Stachelhaus, Heiner: Zero-Mack-Piene-Uecker, Düsseldorf, Wien 1993 Mack, Ute: Mack - Druckgraphik + Multiples 1991-2000, Mönchengladbach 2000

   


 

 

 

     


    UECKER, Günther

Geboren: 13.03.1930 in Wendorf/Mecklenburg aufgewachsen auf der Insel Wustrow

1949 - 53 Studium der Malerei in Wismar und an der Kunstakademie Berlin- Weißensee
1955 - 58 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf
1955 - 57 Strukturbilder, erste genagelte Bilder
1958 - 59 Realisation von Lichtmedien, Erforschung von optischen Phänomenen Gast der Gruppe ZERO und seit 1961 Mitglied; serielle Reihung von Nägeln
1960 erste sich drehende Strukturscheiben; Festival d’art Avantgarde, Paris
1971 Besuch der Indianerkulturen in Südamerika + 1974 Reisen durch Asien
1976 Bühnenbildentwürfe
1976 - 95 Professur an der Kunstakademie Düsseldorf
1977 Wandrelief für die UNO in Genf
1979 - 82 Bühnenbilder und Skulpturen
1983 Verleihung des Kaiserrings der Stadt Goslar
1984 Reise nach Japan und durch Sibirien, der Mongolei und China
1985 Reise nach Island; Aquarell-Zyklus
1989 Ausstattung der Oper „Die Bassariden“ in Stuttgart
1995/96 Reisen in Brasilien und 2002 nach Israel
2006 + 2008 Ausstellungen und Reisen in China

»Mein Körper spielt für die Proportionen meiner Arbeiten eine große Rolle. Die Bewegung meiner Füße, die Beugung des Leibes und die Bögen der ausgreifenden Arme, in Farbe getaucht, sind choreografische Zeichen, die ein Bildfeld füllen. Die Erreichbarkeit der Feldgrenzen ist der Handlungsspielraum..... Die Abstände der Nägel ergeben sich durch die Dicke meiner Finger, die Bewegungsmöglichkeiten der Hände bilden Richtungen und Strömungsverläufe.«

Einzelausstellungen:

seit 1960 in fast allen großen Städten Deutschlands sowie in Frankreich, den USA, der UdSSR/Rußland, China, Italien, Brasilien, England, Österreich, Tschechien, Japan, der Schweiz, Belgien, Irland, den Niederlanden, Dänemark, Ungarn

Literatur (Auswahl):

Honisch, Dieter: Günther Uecker Monographie mit einem Werkverzeichnis, Stuttgart 1983 von der Koelen, Dorothea und Martin: Günther Uecker - Opus Liber, Catalogue of the Bibliophile Books an Works, Mainz 2007 Honisch, Dieter: Günther Uecker eine Retrospektive, Katalog Kunsthalle der Hypo Kulturstiftung München, München 1993 Stachelhaus, Heiner: Zero-Mack-Piene-Uecker, Düsseldorf, Wien 1993 Jocks, Heinz-Norbert: Archäologie des Reisens - Ein anderer Blick auf Uecker, Köln 1997
     

 

 

Die Ausstellung wird veranstaltet in Zusammenarbeit mit ART-EDITION-FILS GmbH Düsseldorf